Die Digitalisierung von Kulturgut ist längst nicht mehr nur eine Frage der Sichtbarkeit – sie ist zur strategischen Grundlage für Forschung, Vermittlung und Erhalt geworden. Wer seine Sammlung digitalisiert, schafft nicht nur neue Zugänge, sondern auch nachhaltige Strukturen für die Zukunft.
Die 3D-Digitalisierung gewinnt stark an Bedeutung – sowohl in Museen – als auch in Archiven. Denn sie geht über das rein Visuelle hinaus und bietet eine präzise, wissenschaftlich belastbare Repräsentation komplexer Objekte.
Bei Fröbus unterstützen wir Kulturinstitutionen dabei, ihr Erbe technologisch zugänglich zu machen – mit einem tiefen Verständnis für konservatorische Anforderungen, wissenschaftliche Standards und den wachsenden Wunsch nach digitaler Partizipation.
Im Gegensatz zur klassischen 2D-Erfassung erfasst die 3D-Digitalisierung nicht nur die Form eines Objekts, sondern auch seine räumliche Tiefe, Oberflächenstruktur und materielle Präsenz. Die daraus entstehenden digitalen Zwillinge sind in ihrer Detailtiefe nicht nur für die Archivierung wertvoll, sondern auch für die Forschung und die museumspädagogische Vermittlung. Sie erlauben eine genaue Analyse von Alterungsspuren, ermöglichen die Rekonstruktion fehlender Teile und dienen – je nach Anwendung – als Grundlage für digitale Visualisierungen, Repliken oder interaktive Webanwendungen.
Die Digitalisierung im Museum in 3D eröffnet zudem neue Wege in der Präsentation: Objekte lassen sich virtuell begehen, drehen, vergrößern oder kontextualisieren. Dadurch wird der Zugang nicht nur inklusiver, sondern auch emotionaler – ein digital erfahrbares Kunstwerk bleibt oft stärker im Gedächtnis als ein kurzer Blick durch eine Vitrine.
Ein Beispiel für die nachhaltige Anwendung der 3D-Technologie ist unser Projekt zur Digitalisierung und Reproduktion der Kölner Rathauspropheten. Die acht Holzfiguren aus dem 15. Jahrhundert standen über Jahrhunderte im Hansasaal des Kölner Rathauses. Aufgrund klimatischer Risiken wurden sie 2012 in das Museum Schnütgen überführt. Fröbus erstellte von den Skulpturen hochauflösende 3D-Modelle, die nicht nur als Grundlage für digitale Repliken diente, sondern auch für jeweils die acht physischen, handbemalten Repliken, die in dem Kölner Rathaus erneut aufgestellt wurden. So können die Figuren heute digital betrachtet und in einer Qualität untersucht werden, die das Original schützt und gleichzeitig neue Vermittlungsformen möglich macht, gleichzeitig bleibt der physische Eindruck der Figuren weiter an ihrem Originalstandort vermittelbar, während die empfindlichen Originale sicher und geschützt verwahrt werden.
Die Digitalisierung in 3D erfordert spezialisierte Verfahren. Je nach Material und Objektgröße kommen bei uns unterschiedliche Scan-Technologien zum Einsatz – von strukturiertem Licht über Photogrammetrie bis hin zu Laserscans mit Sub-Millimeter-Genauigkeit. Entscheidend ist dabei nicht nur die reine Erfassung, sondern auch die anschließende Verarbeitung: Wir bereiten die Daten so auf, dass sie für wissenschaftliche Analyse, interaktive Anwendungen oder 3D-Druck nutzbar sind – unter Berücksichtigung von Kompatibilität, Skalierbarkeit und Archivierungsanforderungen.
Die technische Tiefe wird dabei immer mit einem konservatorischen Anspruch verbunden. Unsere Teams arbeiten unter Bedingungen, die den Schutz der Objekte garantieren – mobil vor Ort oder unter Laborbedingungen in unseren Studios.
Eine zentrale Anforderung an jede Digitalisierung von Kulturgut ist die langfristige Nutzbarkeit der erzeugten Daten. Deshalb arbeiten wir bei Fröbus ausschließlich mit offenen und bewährten Formaten und liefern strukturierte Metadaten, die sich an LIDO, Dublin Core oder museumsspezifische Vorgaben anlehnen. Dadurch können die Daten problemlos in bestehende Datenbanken, Archivsysteme oder Content-Management-Systeme integriert werden – sei es in MuseumPlus, TMS oder andere Fachsysteme.
Gerade bei größeren Institutionen mit gewachsenen Sammlungsstrukturen ist die Kompatibilität ein entscheidender Faktor. Unsere Modelle sind nicht nur visuell überzeugend, sondern auch datenlogisch durchdacht – inklusive Versionierung, Zuordnungen und Rückverfolgbarkeit für Forschungszwecke.
Ein Digitalisat entfaltet seinen Wert erst dann wirklich, wenn es in bestehende Infrastrukturen eingebettet ist. Deshalb entwickeln wir unsere Projekte so, dass die 3D-Daten in vorhandene Sammlungsportale, Web-Plattformen oder Medienstationen integriert werden können. Auch die Anbindung an Online-Datenbanken, Lernumgebungen oder virtuelle Ausstellungen ist problemlos möglich. Wir beraten dazu nicht nur technisch, sondern denken auch mit – was die spätere Nutzung betrifft, sei es im musealen, wissenschaftlichen oder pädagogischen Kontext.
Die nächste Entwicklungsschwelle in der digitalen Kulturerbe-Praxis liegt bereits in Sichtweite: Künstliche Intelligenz wird künftig bei der semantischen Erschließung digitalisierter Objekte eine zentrale Rolle spielen. Erste Pilotprojekte zeigen, wie maschinelles Lernen dazu beitragen kann, vergleichbare Objekte automatisch zu identifizieren, formale oder stilistische Gemeinsamkeiten zu erkennen und damit kuratorische oder wissenschaftliche Arbeit zu unterstützen. Auch Veränderungen an Objekten lassen sich über Zeitreihenanalysen in 3D präzise erfassen – etwa bei Alterungsprozessen oder der Wirkung von Restaurierungen. Für Institutionen bedeutet das: Wer heute hochwertig digitalisiert, schafft die Datenbasis für die Erkenntnisse von morgen.
Menschen reagieren schneller auf Bilder als auf Texte – insbesondere in komplexen oder emotional aufgeladenen Entscheidungssituationen. Unternehmen, die ihren 3D Content für Produkt-Konfiguratoren emotional aufladen, stärken die Markenbindung, erhöhen die Conversions-Rate und reduzieren gleichzeitig Unsicherheit im Kaufprozess. Studien wie etwa gerade eine aktuelle von Shopify zeigen, dass hochwertige, interaktive Produktvisualisierungen – insbesondere in 3D – die Conversion-Rate um bis zu 40 % steigern können. Visuelle Inhalte werden vom Gehirn wesentlich schneller verarbeitet als Texte, was sich insbesondere bei komplexen Produkten positiv auf die Kaufentscheidung auswirkt.
Die Digitalisierung von Kulturgut ist nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Aufgabe. Sie erfordert Verantwortung, Fachwissen, Fingerspitzengefühl – und die Bereitschaft, sich mit Zukunftstechnologien konstruktiv auseinanderzusetzen. Als erfahrener Partner begleiten wir Museen, Archive, Stiftungen und Sammlungen durch alle Phasen eines Digitalisierungsprojekts: von der Planung über die technische Umsetzung bis hin zur Integration und nachhaltigen Nutzung.
Interessieren Sie sich für unsere Referenzen im Bereich Digitalisierung von Kulturgut – hier finden Sie weitere Informationen.
Wenn Sie Ihre Sammlung digitalisieren möchten, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.
Ob für Einzelobjekte, Ensembles oder ganze Bestände. Schreiben Sie uns – wir freuen uns auf einen unverbindlichen ersten Austausch.