icon-phone
icon-mail

Telefon

Lernen Sie uns kennen.

+49 (0) 221 346 35 100

E-Mail

Lernen Sie uns kennen.

webcontact@froebus.de

Medienproduktion im Wandel - Interview mit Frank Bayerl

Mit über 150 Jahren Unternehmensgeschichte gehört Fröbus zu den ältesten Medienbetrieben in Deutschland. Das nicht zuletzt, weil Fröbus technische Innovationen immer mit erfahrenem Weitblick in das eigene Portfolio übernimmt. Geschäftsführer Frank Bayerl spricht darüber, wie es um hybride Workflows, modulare Medienproduktion und KI-gestützte Prozesse steht.

 

Herr Bayerl, wie erleben Sie die aktuelle Entwicklung in der Medienproduktion?

Viele Unternehmen stehen unter enormem Sparzwang. Budgets für Marketing und Content werden stark geprüft. Das betrifft auch interne Ressourcen in den Unternehmen. In dieser Situation greifen immer mehr Auftraggeber auf uns zurück, weil sie Prozesse auslagern möchten – und weil sie wissen, dass wir sichere effiziente und erprobte Workflows anbieten.

Wo zeigt sich dieser Wandel besonders deutlich?

Sehr stark im Bereich 3D-Content. Lange Zeit haben Unternehmen versucht, Produktionsprozesse intern aufzubauen. Heute sehen wir, dass sich das wieder dreht. Outsourcing ist günstiger und zuverlässiger – vor allem, wenn sensible Daten im Spiel sind. Wir produzieren High-End-Content hier in Köln und haben alle Kompetenzen im Haus. Unsere Kunden schätzen genau das: sichere Prozesse, KI- und IT-gestützte Abläufe und interdisziplinäre Teams.

Fröbus setzt dabei auch auf hybride Produktion. Was genau bedeutet das?

 Wir kombinieren klassische Fotografie in unserem eigenen Studio mit virtuellen CGI-Elementen. Das heißt: Wir fotografieren reale Produkte und ergänzen sie digital um Hintergründe, Umgebungen oder zusätzliche Varianten. Dadurch können wir Bildwelten gestalten, die mit reiner Fotografie nur mit sehr hohem Aufwand möglich wären. Für viele Kunden ist dieser hybride Ansatz heute Standard – und bietet enorme Effizienzgewinne.

Virtuelle Produktion ist in aller Munde. Was bietet Fröbus?

„Wir bieten virtuelle Produktion schon seit Jahren an – allerdings nicht mit LED-Wänden, wie es derzeit als Trend durch die Branche geht, sondern mit Fotostudio und CGI. Das ist aus unserer Sicht der nachhaltigere und effizientere Ansatz. Für unsere Kunden entstehen so Content-Produktionen, die sich flexibel skalieren lassen und Kosten sparen.“

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in Ihren Workflows?

Eine große. Wir haben KI schon vor einiger Zeit in unsere Prozesse integriert. Das reicht von der Unterstützung bei der Bildbearbeitung über Layouts bis hin zu komplexen CGI-Produktionen. Dabei geht es uns nicht um spektakuläre Experimente, sondern um verlässliche Ergebnisse. Deshalb haben wir früh ein eigenes KI-Team aufgebaut, das kontinuierlich neue Anwendungen testet und optimiert. Parallel dazu haben wir unsere Mitarbeiter geschult, damit sie KI professionell einsetzen können.

Viele Unternehmen sind beim Thema KI noch unsicher. Was sind die größten Bedenken?

„Häufig geht es um Vertrauen in die Ergebnisse: Sind die Bilder wirklich fehlerfrei? Passen sie zur Marke? Sind sie rechtlich unbedenklich? Hier sehen wir unsere Aufgabe als Partner. Wir übernehmen das Qualitätsmanagement, prüfen die Inhalte sorgfältig und optimieren sie, wo nötig. Kunden müssen sich also nicht selbst mit den Unsicherheiten herumschlagen – sie bekommen von uns geprüfte, professionelle Resultate.

 

Wie steht es um rechtliche Fragen, zum Beispiel beim Urheberrecht?

Das ist ein sehr wichtiges Thema. KI-Modelle werden mit Daten gefüttert, deren Herkunft nicht immer transparent ist. Für uns ist daher klar: Wir nutzen nur Anwendungen und Datenquellen, die rechtlich belastbar sind. Alles andere wäre unseriös. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir KI so einsetzen, dass Urheberrechte gewahrt bleiben und Inhalte jederzeit rechtlich sicher genutzt werden können.

Viele Unternehmen fragen sich: Kann KI wirklich schon professionelle Ergebnisse liefern?

 „Ja, wenn man weiß, wie man damit arbeitet. KI ist ein Werkzeug – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir nutzen sie dort, wo sie Mehrwert schafft. Gleichzeitig prüfen wir alle Ergebnisse sehr genau. Unser Qualitätsmanagement ist der Schlüssel: Wir stellen sicher, dass das Endprodukt den Ansprüchen der Kunden entspricht und markenkonform ist. Genau darin liegt unsere Stärke.“

Welche Vorteile ergeben sich für Ihre Kunden?

Enorme. Mit hybrider, virtueller und modularer Produktion können wir Bildwelten schneller, flexibler und kostengünstiger erstellen. Modulare Workflows bedeuten: Wir bauen Projekte aus Bausteinen auf – von der klassischen Fotografie über CGI bis zur KI-gestützten Optimierung. So können Kunden genau die Leistungen abrufen, die sie für ihr Projekt benötigen. Gleichzeitig haben Unternehmen die Sicherheit, dass ihre Daten bei uns geschützt sind und dass sie am Ende Ergebnisse in gleichbleibender Qualität erhalten.

Wir produzieren KI-gestützt und übernehmen das Qualitätsmanagement

Wo sehen Sie Grenzen für den Einsatz von KI?

Im Kulturbereich zum Beispiel. Dort ist es unabdingbar, dass alle Quellen, mit denen eine KI gefüttert wird, nachvollziehbar und belastbar sind. Für öffentliche Auftraggeber oder renommierte Sammlungen ist Transparenz Pflicht. Genau deshalb setzen wir auf klare Regeln und volle Nachvollziehbarkeit bei jedem Projekt.

Können Sie bitte noch mehr Details zu dem Thema Sicherheit bei der Verwendung von KI ergänzen?

Gerne. Sicherheit ist für unsere Kunden ein zentrales Thema. In Bezug auf KI setzen wir dabei auf technische Lösungen sowie auf konsequente Schulung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Bei der internen Weiterbildung geht es uns zum einen darum, dem EU-AI-Act gerecht zu werden, zum anderen wollen wir sicherstellen, dass intern durchgehend kompetent mit KI umgegangen wird. Im Umgang mit KI müssen in der Medienproduktion nicht nur Chancen, sondern auch Risiken richtig eingeschätzt und behandelt werden. Fehlerhafte Ergebnisse oder evtl. „Hirngespinste“ der KI müssen möglichst vermieden und wenn doch direkt erkannt werden. Technisch setzen wir auf On-Premises Lösungen, also selbstgehostete Lösungen – besonders wenn wir mit sensiblen Kundendaten umgehen. Wir haben Kunden, für die ist bei der Arbeit mit einer KI außerdem zwingend, dass wir ausschließlich mit autorisierten Quellen arbeiten. Bei solchen Sicherheitsbedürfnissen entwickeln wir einen sicheren Workflow mit entsprechenden technischen Lösungen – das ist unsere Aufgabe.“   

Wenn wir beim Thema Sicherheit sind: Welche Rolle spielt IT-Sicherheit generell bei Ihren Produktionen?

Eine zentrale. Wir arbeiten fast immer mit sensiblen Daten, oft Konstruktionsdaten von Prototypen oder vertraulichen Marketinginhalten. Deshalb haben wir sichere Workflows etabliert, die Datenschutz und IT-Sicherheit garantieren. Unsere Systeme sind außerdem so aufgesetzt, dass Kunden jederzeit Nachvollziehbarkeit haben. Das schafft Vertrauen. Und dieses Vertrauen ist für viele Auftraggeber ein entscheidender Grund mit uns zu arbeiten.“

Analoge Werbeformen gewinnen wieder an Vertrauen und Wert

 Wie verändert KI die Kommunikation und das Vertrauen in digitale Kanäle?

„Durch KI entstehen aktuell unzählige Fishing-Mails und Scam-Aktionen, die oft täuschend echt aussehen. Die Menschen werden dadurch vorsichtiger und skeptischer gegenüber digitaler Kommunikation. Wir sehen, dass E-Mail-Marketing dadurch zunehmend ein Sicherheitsproblem bekommt. Daraus ergibt sich mittelfristig ein Gegentrend: analoge Werbeformen gewinnen wieder an Vertrauen und Wert.“

Heißt das, analoges Marketing erlebt ein Comeback?

Ja, das zeichnet sich jetzt schon ab. Die Boomer-Generation geht nach und nach in den Ruhestand – und viele Menschen befreien sich dann bewusst von digitalen Zwängen. Man will wieder Dinge anfassen, blättern, erleben. Ich selbst freue mich schon darauf, meine Termine künftig nicht mehr digital zu verwalten, sondern wieder mit meinem X47-Kalender in A6 zu arbeiten. Einfach ein schönes Objekt, das sich gut anfühlt. Haptisch und sinnlich macht das einfach mehr Freude. Diese Rückbesinnung auf das Analoge wird natürlich Einfluss auf Kommunikation und Marketing haben. Wir dürfen nicht vergessen, die Generation der Boomer ist für viele hochwertige Marken von besonderem Interesse.

Gilt das auch für hochwertige Produktkommunikation?

Absolut. Gerade im Premium-Segment stoßen rein digitale Formate an ihre Grenzen. Auch wenn digital erzeugte Bilder technisch perfekt sein können – ein hochwertiges Booklet oder eine Broschüre auf gutem Papier hat eine andere emotionale Wirkung. Nachdem hier jahrelang gespart wurde, erleben im Automobilbereich gerade erste Anzeichen einer Rückbesinnung auf Print: Immer mehr Hersteller produzieren wieder hochwertige Broschüren für ausgewählte Modelle. Das ist kein Rückschritt, sondern ein bewusster Kommunikationsentscheid.“

Auch im Handel und im Lebensmittelsegment scheint sich etwas zu verändern, ist das richtig?

Auch dort beobachten wir eine Renaissance von Printprospekten – nicht mehr über Zeitungen verteilt, sondern direkt am Point of Sale. Die Aufsteller mit Werbeprospekten sind bei vielen Discountern prall gefüllt. Das hängt mit deren enormer Sortimentserweiterung zusammen – von Lebensmitteln über Reisen bis zu Elektronik. Hier kommt die modulare Medienproduktion ins Spiel: Nur mit flexiblen, datenbankgestützten und KI-unterstützten Workflows lassen sich heute Broschüren, Flyer oder Prospekte effizient und zielgenau produzieren.“

Das heißt, analog und digital schließen sich künftig nicht aus?

„Ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Der analoge Kanal stützt das Geschäft und lässt sich heute sehr ökonomisch aus den digitalen Produktionsprozessen heraus generieren. Wenn die Daten und Layouts modular aufgebaut sind, kann man Printformate als zusätzliche Verwertungsstufe einfach mitproduzieren – individuell, regional, markenspezifisch. Genau darin liegt für viele Unternehmen noch ein großes Potenzial.“

Zum Abschluss: Wo sehen Sie Fröbus in den nächsten Jahren?

„Wir wollen unsere Position als Spezialist für hybride, modulare und KI-gestützte Medienproduktion weiter ausbauen. Das heißt für uns: noch mehr Automatisierung, noch mehr intelligente Workflows und gleichzeitig absolute Transparenz für unsere Kunden. Unsere Vision ist, dass Unternehmen jede Form von Content effizient, sicher und in bester Qualität bei uns umsetzen können – vom klassischen Foto bis zur komplett virtuellen Markenwelt.“

Herr Bayerl, vielen Dank für das Gespräch.

Sie interessieren Sich ür hybride, modulare und KI-gestützte Medienproduktion?

Wir übernehmen die Evaluation Ihrer bisherigen Produktionsprozesse und identifizieren Verbesserungspotenziale. Unsere Berater stehen Ihnen dafür gerne zur Verfügung.